Google
 
Diesen Blog abonnieren

Beliebte Posts

Samstag, 20. Juli 2013

Backup in der Wolke (Teil 1)

Erstaunlich viele Leute in meinem Umfeld machen sich wenig oder keine Gedanken um Backups bzw. erst wenn es zu spät ist.. Handkehrum werden in Foren ausgefeilte Strategien für den Privatgebrauch ausgetüftelt. Leider macht in den meisten Fällen schon ein einfacher Einbruch unter Umständen die ganzen Bemühungen zu nichte, wenn sich die Backup Medien am selben Ort befinden, wie die zu schützenden Rechner.
Sollen grosse Dateien gesichert werden, wie zum Beispiel mit Truecrypt verschlüsselte Archive, so ist zu bedenken, dass wenn die Hardware während dem Backup abraucht, unter Umständen die Daten inkl. Backup verloren sind. Ein doppelter Backup ist also in solchen Fällen zwingend und ohnehin in jedem Fall zu empfehlen!

Seit die Internet-Geschwindigkeiten ganz schön zugelegt haben ist es verlockend, die Daten in einer Wolke zu speichern. Apple hat mit iCloud diesen Trend ganz schön gepusht.Ich habe mich allerdings nicht tiefer mit iCloud befasst.

Um die Wahl des persönlich geeigneten Verfahrens zu erleichtern, sind nachfolgend einige generelle Überlegungen in Stichworten zu Backups in der Wolke aufgeführt:

1. Nutzen

Der Hauptvorteil ist natürlich wie oben erwähnt, dass mit dem Standort der zu schützenden Rechner passieren kann was will, die gesicherten Daten sind nicht verloren.

2. Sicherungsarten

- Manuelle Sicherung von Dateien und Ordnern (z.B. Dropbox)
- Automatische Sicherung  von Dateien und Ordnern nach Zeitplan oder Ereignis (z.B. WUALA)
- Synchronisation von wichtigen Dateien oder Ordnern (z.B. WUALA)
- Manuelles oder automatisches Sichern des gesamten Systems (z.B. Acronis True Image)

3. Sicherheit gegen Datenverlust

Die Sicherheit gegen Verlust ist bei allen Anbietern sehr hoch, weil praktisch überall redundante Rechenzentren im Einsatz sind. Das grösste Risiko ist, wie häufig in der Informatik, der Nutzer selbst. Besonders Synchronisationen können heikel sein, wenn die Synchronisation 'auf die falsche Seite' läuft.Besonders ärgerlich wird es, wenn man das nicht sofort merkt und später Daten fehlen.

4. Datensicherheit (Privatsphäre)

Prinzipiell sind die folgenden drei Ebenen zu unterscheiden:
- Clientseitige Verschlüsselung der Daten
- Verschlüsselung der Verbindung (SSL)
- Verschlüsselung im Server
Theoretisch hat bei der ersten Art nicht einmal der Provider Zugang zu den Daten, weil der Schlüssel mit einem asymmetrischen Verfahren im Client erzeugt wird. Will man selbst das zuverlässig verhindern, so muss ein vom Provider unabhängiges, sicheres Verschlüsselungsverfahren seines Vertrauens verwendet werden. Am sichersten sind bekannte Open Source Projekte wie z.B. Truecrypt. Jedermann kann den Code auf Backdoors untersuchen.Das Handling ist dann aber eher mühsam und deshalb im Normalfall nicht zu empfehlen.
Bei der serverseitigen Verschlüsselung verfügt der Provider über die Schlüssel und kann theoretisch auf die Daten zugreifen. Allerdings  ist dazu eine gezielte Aktion erforderlich.

5. Versionierung:

Sehr praktisch ist es, wenn bei geänderten Dateien automatisch eine Version angelegt wird. Im Geschäftsumfeld ist das gang und gäbe. Mit geeigneten Programmen wie z.B. Acronis True Image kann dieses Feature auch im privaten Umfeld verwirklicht werden. In der Cloud ist es allerdings nicht ganz so komfortabel wie bei der Sicherung im eigenen Netzwerk, wo im Kontextmenu des Explorers einfach 'previous Versions' gewählt und eine Version wieder hergestellt werden kann. Trotzdem sehr praktisch!

6. Abhängigkeit vom Provider

Cloud Speicher muss man in jedem Fall anmieten, da man ihn ja nicht zu Hause hat. Bei dateibasierten Ablagen wie z.B. in der Dropbox ist es relativ einfach, die Daten wieder aus der Wolke zu holen. Bei propretietären System-Backups kann es sein, dass eine (lizenzierte) Applikation benötigt wird. Ein Zugriff auf einzelne Files ist aber praktisch überall per Webzugriff möglich. Ausserdem wird z.B. von Acronis für lizenzierte User ein Hilfsprogramm zur Verfügung gestellt, womit Datendownloads möglich sind, auch wenn die Vollversion nicht installiert ist. Infolge der Datenmenge ist aber ein Gesamtbackup in der Cloud weder praktikabel noch sinnvoll. Die Programme können ja mit endlichem Aufwand wieder hergestellt werden, wichtig sind die Daten. Ausserdem schadet es nichts, den PC ab und zu nachhaltig zu säubern.

7. Fazit

Aufgrund dieser Überlegungen sichere ich wichtige Daten (Dokumente, Fotos usw.) in der Cloud und mache zusätzliche Datensicherungen des gesamten Systems auf einem NAS. Die Wiederherstellung des gesamten Systems ist aus meiner Sicht ein Komfortmerkmal. Wichtig ist, dass die essentiellen Daten zuverlässig gesichert sind. Mit dieser Methode sind die Daten dreifach vorhanden (auf dem PC, im NAS und in der Cloud). Für den spontanen Datenaustausch verwende ich zusätzlich WUALA und Dropbox.


Keine Kommentare: